mit dem Geisaer Amt, Dermbach, Hammelburg und Hünfelder Land
Autorenteam:
Michael Imhof, Burghard Preusler, Gregor Stasch
mit einem Beitrag von Gerd Weiß
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Strategische Ziele zur Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda
Lesen Sie die aktuellen liturgischen Texte und Tagesimpulse.
Am Samstag, 02. August 2014, haben sich die Brautleute Isabell und Dominik Ubig in unserer Pfarrkirche vor Gott das Ja-Wort gegeben und beschlossen, zukünftig den Lebensweg gemeinsam zu gehen.
Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes haben die Eheleute vor Gott und der Gemeinde erklärt, sich gegenseitig zu lieben und ehren, Freude und Leid miteinander zu teilen und die Treue zu halten, bis der Tod sie scheidet.
Eine sehr mutige Erklärung, die Respekt bedarf, denn heutzutage finden sich immer weniger Paare, die ein derartiges Versprechen mit lebenslanger Bindung eingehen - herzlichen Glückwunsch zur Entscheidung, das Sakrament der Ehe zu empfangen.
Mögen die als Lesung und Evangelium gewählten neutestamentlichen Bibelstellen dem jungen Paar stets Wegweiser für das zukünftige gemeinsame Leben sein.
Lesung: Kol, 12 - 17
12 Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld!
13 Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!
14 Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht.
15 In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar!
16 Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. Belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit! Singt Gott in eurem Herzen Psalmen, Hymnen und Lieder, wie sie der Geist eingibt, denn ihr seid in Gottes Gnade.
17 Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn dankt Gott, dem Vater!
Evangelium: Joh 15, 9 - 12
9 Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.
12 Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
Auszug aus der Predigt von Kaplan Alexander Best:
Ich habe in den vergangen Tagen in meinem Urlaub wieder wunderschöne kleine Häfen gesehen.
Und da kam mir in den Sinn, dass mitunter auch davon die Rede ist, dass zwei Menschen in den Hafen der Ehe einfahren, wenn sie sich vermählen. So als ob er oder sie oder beide vorher unentwegt über die Meere gesegelt sind, mal hier und mal dort angelegt haben, um sich dann doch wieder vom Wind weitertreiben zu lassen.
Natürlich, es hat schon etwas, dieses Bild vom Hafen: Boote, die in einem Hafen fest an den Pollern vertäut sind und gemütlich vor sich hinschunkeln, während am Horizont die Sonne wie ein glühender Ball in aller Ruhe im Meer versinkt. Ein schönes, ruhiges Bild, ein romantisches noch dazu, aber dies trifft wohl die Wirklichkeit nur teilweise, vielleicht ist es so schön nur in wenigen Momenten. Gemeinsam zu leben, fest verbunden durch das Ja-Wort, aber den Tücken des Alltags und womöglich anderer Unwägbarkeiten ausgesetzt zu sein, ist wohl nicht immer Urlaub.
Vielleicht trifft es wohl besser zu, dass man in der Ehe ein einzelnes Boot sieht, auf dem zwei durch die Welt unterwegs sind. Denn dafür sind ja Boote gemacht. Nicht so sehr, um im Hafen zu liegen.
Das heißt, dann bezogen auf das eine Boot, dass beide mit anpacken müssen, sich über den Kurs und die Richtung einig werden müssen. Wer in einem Boot unterwegs ist, kann sich Aufgaben aufteilen, das gilt in der Ehe wohl ähnlich, nicht jeder muss alles können oder überall dabei sein. Sie muss nicht jedes Fußballspiel ihres Mannes sehen, er muss nicht alle Raffinessen eines Thermomixes verstehen können. Und so ließen sich viele Beispiele finden.
Liebe ist demzufolge wohl nicht, wie ich es einmal gelesen habe - Liebe ist nicht sich unentwegt in die Augen zu schauen, sondern in dieselbe Richtung zu blicken. Wenn ihr also gemeinsam durchs Meer des Lebens fahrt, dann wahrscheinlich nicht, um den großen Schatz zu finden, denn das ist im eigentlichen und viel tieferen Sinne schon passiert.
© St. Simon und Judas, Hosenfeld-Blankenau